Bericht der Präsidentin

Liebe Leserinnen, liebe Leser

Mode bezeichnet die in einem bestimmten Zeitraum geltende Regel, Dinge zu tun, zu tragen oder zu konsumieren, die sich mit den Ansprüchen der Menschen im Laufe der Zeit geändert haben. Moden sind Momentaufnahmen eines Prozesses kontinuierlichen Wandels. Jede Mode etabliert neue Verhaltens- Denk- und Gestaltungsmuster. Jede neue Mode bringt damit neue Wertungen mit sich. Soweit Wikipedia zum Begriff der Mode, welchen wir im alltäglichen Umgang gerne mit Kleidung assoziieren.

Weshalb nach dem letztjährigen Exkurs über das Segeln nun dieser über die Mode?

In einem interessanten Artikel, den ich leider nicht sofort abgespeichert habe (!) und somit irgendwo in der digitalen Welt darauf wartet von mir wieder gefunden zu werden, habe ich gelesen, dass sich kurz vor der französischen Revolution die Kleidermode grundlegend geändert habe. Sie sei weniger förmlich und ganz wichtig: viel bunter geworden. Forscher hätten herausgefunden, dass gerade bei gesellschaftlichen Veränderungen die Kleidung farbiger und fröhlicher werde. Ob dies nun tatsächlich stimmt, lasse ich mal dahingestellt. Fakt ist, dass die Frühjahrskollektionen aller namhaften Modedesigner auf den Laufstegen von Mailand über Paris, New York und Tokio farbig und bunt daher kommen. Ist das ein Zeichen? Wenn ja, ein Zeichen wofür?

Wie ich bereits in meinem letzten Jahresbericht geschrieben und auch anlässlich der letzten Delegiertenversammlung ausgeführt habe, stehen wir mitten in der vierten industriellen Revolution. Einer Revolution, die eine enorme gesellschaftliche Veränderung mit sich bringen wird. Immer mehr Arbeitsabläufe werden automatisiert, das heisst durch Maschinen oder Roboter ersetzt. Neue Berufe entstehen, alte verschwinden. Irgendwo habe ich aufgeschnappt, dass die nächste Generation (Generation Z oder auch Generation YouTube) im Schnitt sieben Mal die Arbeitsstelle wechseln wird. Von diesen sieben Stellen gibt es fünf Berufe heute noch gar nicht. Eine immer zentralere Rolle wird das SmartPhone, um nicht zu sagen das IPhone, einnehmen. Bereits heute gibt es Apps, die mittels Fotoscreening herausfinden können, ob mein Muttermal gut oder bösartig ist, und wenn zweiteres zutrifft, um welches Melanom es sich handelt. Es ist davon auszugehen, dass auf Grund der gesammelten Big Datas in Zukunft auf Grund von Symptomen über das SmartPhone innert kürzester Zeit genau herausgefunden werden kann, welche Diagnose zu welcher Krankheit passt. Dass von den jeweiligen Personendaten nicht nur die Patienten profitieren sondern auch die Daten-Sammler und dass gestützt darauf neue Abhängigkeiten und Missbrauchsgefahren entstehen, liegt auf der Hand. Ein grosses Stichwort heisst zudem: personifizierte Medizin. Mittels Gentechnik erhält jedermann und jede Frau auf sich selber abgestimmte und damit tatsächlich wirksame Medizin. Ob wir uns dies finanziell leisten können oder ob solche Praktiken nur einer bestimmten Bevölkerungsschicht vorbehalten bleiben, lasse ich offen.

Wenn ich mir immer am Anfang eines neuen Spitexjahres das vergangene Jahr revuepassieren lasse und mir überlege, was mich denn als Präsidentin des Spitex Verbandes Graubünden im letzten Jahr so richtig beschäftigt hat, dann sind es neben dem Daily Business genau solche Fragen des gesellschaftlichen Wandelns, der fortschreitenden Digitalisierung und der neuen Methoden der Gentechnik und aller damit verbundenen Veränderungen. Wie machen wir uns fit für die Zukunft? Wird es uns in Zukunft noch brauchen? Wenn ja, was müssen wir vorsehen, um den sich verändernden Bedürfnissen unserer Kundschaft Rechnung zu tragen? Und was erwarten unsere Mitglieder von uns als kantonaler Dachverband?

Anlässlich eines moderierten Strategietages sind wir diesen Fragen nachgegangen. Dabei haben wir folgende drei Kernziele für die nächsten drei Jahre definiert:

  1. Wir schaffen für unsere Mitglieder die optimalen Rahmenbedingungen.
  2. Wir stellen für unsere Mitglieder geeignete Strukturen/Angebote zur Verfügung.
  3. Wir gestalten kommunikativ aktiv das Spitex-Image und positionieren die NPO-Spitex als Marktführerin und attraktive Arbeitgeberin.

Dabei steht für uns nicht die Wahrung des Bestehenden im Mittelpunkt sondern in letzter Konsequenz das sich wandelnde Bedürfnis der Menschen, für welche wir unsere Dienstleistungen an der Basis erbringen. Wir müssen in diesem Prozess offen sein und vielleicht auch Opfer in Kauf nehmen. Diese Ziele können wir nicht allein erreichen. Deshalb wollen wir eine breite Diskussion mit unseren Mitgliedern führen und über unsere Fachkonferenzen mit den jeweiligen Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Diskussion treten.

Ich bedanke mich bereits heute bei allen, die hier aktiv mitwirken werden. Ein herzliches Dankeschön geht an all unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die tagtäglich zum Wohle der Bündner Bevölkerung mit viel Herzblut und Engagement im Einsatz stehen. Ich bedanke mich aber auch bei allen Behörden, insbesondere beim kantonalen Gesundheitsamt unter der Leitung von Regierungsrat Dr. Christian Rathgeb und dem Amtsleiter Dr. Rudolf Leuthold. Ich bedanke mich bei unseren Partnern, unter anderem dem Bündner Spital- und Heimverband. Mein Dank geht auch an alle Vorstandsmitglieder der Basisorganisationen und meine Kolleginnen und Kollegen im Vorstand des Verbandes. Vielen Dank an Mario Evangelista und Monika Schnoz. Letztere hat sich als ursprünglich Branchenfremde in kürzester Zeit zur Fachfrau in vielen Spitexfragen entwickelt. Hut ab, vor solcher Leistung! Typisch Spitex, halt…

Barla Cahannes

Chur, im März 2017

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