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Bericht Geschäftsstelle

Das Jahr 2021 verlief wie das Vorjahr anders als gedacht. Obwohl die Hoffnung gross war, dass 2021 das Jahr mit dem Pandemie-Ende sei, blieb Corona das grosses Thema – zum Glück aber nicht das einzige.

Datenschutz

Da aufgrund des sogenannten Angemessenheitsbeschlusses das revidierte Datenschutzgesetz 2022 auch in der Schweiz in Kraft tritt, entstanden für unsere Mitglieder neue Pflichten und Aufgaben zur Sicherstellung der Datenschutzkonformität. Der Bündner Spital- und Heimverband BSH gleiste mit der Firma Sirius Consult AG ein Projekt zur Implementierung eines Datenschutz-Management-Tools auf. Da die Grundlagen dazu in einem Gesundheitszentrum mit Spitex – dem Center da sandà Engiadina Bassa – entwickelt wurde, konnten wir die Lösung in einem Pilotlauf mit der Spitex Region Landquart so adaptieren, dass auch die übrigen Betriebe diese übernehmen konnten. Somit erhielten die in Gesundheitszentren eingebunden Spitex-Organisationen die Möglichkeit, die Branchenlösung via BSH zu erwerben und die übrigen Spitex-Organisationen, via Spitex Verband. Das Projekt zeigt, wie wichtig und sinnvoll die enge Zusammenarbeit der beiden Verbände ist.

HF-Pflege

Der Entscheid der Regierung, dass künftig für den Studiengang HF Pflege das Lehrortsprinzip ab Schuljahr 2023/2024 gelten wird, hat ein grosses Projekt zur Vorbereitung und Unterstützung der hierzu in der Branche notwendigen Arbeiten notwendig gemacht. Unter der thematischen Führung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit BSH und unserer OdA, konnten die notwendigen Schritte für die Branche und die Projektarchitektur vorbereitet werden. Nun stehen wir in einem Grossprojekt, das bis im Sommer 2022 laufen soll und innerhalb dessen die OdA Geschäftsführerin Sandra Bosch die Projektleitung für das Teilprojekt Branche innehat. Eine Steuergruppe überwacht die Arbeiten und genehmigt die entwickelten Grundlagen für alle betroffenen Unternehmen, seien es Spitäler, Pflegeheime oder Spitex-Organisationen. In dieser wirken mit Entscheidungskompetenz unsere Verbandspräsidentin Barla Cahannes sowie seitens BSH Spitalkonferenzvorsitzender Reto Keller und für die Pflegeheime Norina Voneschen. Beisitzer sind BSH-Geschäftsführer Daniel Derungs und seitens SVGR Mario Evangelista.

Die Arbeiten laufen zurzeit auf Hochtouren, worüber laufend alle betroffenen Mitglieder informiert werden. An dieser Stelle gebührt Sandra Bosch ein grosser Dank und ebenso grosses Lob für die umsichtige, vorausschauende Leitung der Arbeiten im Teilprojekt Branche!

AFB

Die von BSH und SVGR gemeinsam empfohlene analytische Funktionsbewertung ist etwas in die Jahre gekommen. In den letzten zwei Jahren haben sich Rückmeldungen von Mitgliedern gehäuft, dass eine umfassende Überarbeitung angezeigt sei. Seit der Einführung per 2013 wurden die AFB gemäss Bewirtschaftungskonzept zwar laufend gemäss den Anträgen der Mitglieder aktualisiert. Aber der Nachvollzug, dass gewisse Berufe heute faktisch nur noch mit Master abgeschlossen werden können (z. B. Physiotherapie), wurde so nicht vorgenommen, weil kein Antrag dazu vorlag. Auch gilt es zu prüfen, ob die grundsätzliche Systematik, die vor rund 10 Jahren stimmig war, auch heute noch passt. BSH und SVGR haben deshalb durch jeweiligen Vorstandsbeschluss eine Evaluation der AFB beschlossen und die spezialisierte Firma «perinnova compensation GmbH» hiermit beauftragt. Wir erwarten im Frühling 2022 den Evaluationsbericht, der auch Empfehlungen zum weiteren Umgang mit unserer AFB enthalten wird.

Branchenentwicklung Spitex Schweiz

Spitex Schweiz – unser nationaler Dachverband – hat seit Mitte 2020 eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um die Weiterentwicklung des Dachverbands zu evaluieren und zu skizzieren. Als Vertreter der Ostschweiz in dieser Arbeitsgruppe wurde Mario Evangelista gewählt. Die primäre Zielsetzung gemäss Auftrag der Delegiertenversammlung 2020 ist, dass Spitex Schweiz weiterhin DER nationale Ansprechpartner sein soll, wenn es um spitalexterne Pflege geht. Die steil wachsende Zahl der Mitglieder von ASPS (Verband der privaten Spitex-Organisationen) war zentrale Motivation sehr stark eine dringend erforderliche Öffnung von Spitex Schweiz ins Zentrum der Überlegungen zu stellen. Insgesamt konnten aber bisher die Erwartungen an konkrete Umsetzungsaspekte nicht überzeugend erfüllt werden. Zu unterschiedlich sind die aktuelle Organisation der einzelnen kantonalen und teilweise interkantonalen Spitex-Verbände und die entsprechenden Erwartungen. Anlässlich der im November 2021 stattgefundene Beratung der Vorschläge der Arbeitsgruppe im Rahmen einer Nationalverbandskonferenz, musste festgestellt werden: Die Kantonalverbandsvertreterinnen vermissen konkrete Antworten auf einige zentrale Fragen und sprachen sich deswegen mehrheitlich gegen die Pläne von Spitex Schweiz aus. Spitex Schweiz wird diese Fragen kären müssen, bevor der Delegiertenversammlung eine entsprechende Statutenänderung und damit zusammenhängende Organisationsanpassung unterbreitet werden kann.

Qualität

Ebenfalls unter der Führung von Spitex Schweiz, wurde einerseits das Qualitätsmanual überarbeitet sowie ein Qualitätsentwicklungskonzept erarbeitet.

  • Das Qualitätsmanual soll den Spitex Organisationen als Arbeitsgrundlage für die eigene Qualitätsentwicklung dienen.  
  • Das Qualitätsentwicklungskonzept soll die Grundlage für die Qualitätsverträge mit den Krankenversicherern bilden. Im Qualitätsentwicklungskonzept wurden vier Themenbereiche aufgenommen, welche zukünftig von den Spitex Organisationen bedient werden müssen: der Pflegeprozess, das Hygienekonzept, die Klient/innen-Information und der Fachaustausch.

Aus der Ostschweiz konnte unser Vorstandsmitglied und Vorsitzende der FaKo EL/Pflege, Johanna Weiss, in diese Arbeitsgruppe delegiert werden. Die Ergebnisse zur Verhandlung des Qualitätssicherungsvertrags nach KVG gemäss Art. 58a stehen noch aus.

Sozial-Partner Dialog

Anfang Oktober 2021 trafen wir uns gemeinsam mit einer BSH-Delegation mit Vertretern von VPOD, SBK, VSAO zu einem Austausch. Ziel des Treffens war das Initiieren eines regelmässigen Dialogs. Dieser soll offen und konstruktiv sein und zweimal jährlich in unterschiedlicher Konstellation (einmal zwischen dem SVGR und den Sozialpartnern, einmal im Plenum mit dem BSH) erfolgen. Unser Vorstand erteilte uns das Mandat zum Führen dieser Gespräche und als Delegation für die Austausche SVGR - Sozialpartner wurden Daria Berri (neue Vorsitzende Fako GL), Johanna Weiss (Vorsitzende FaKo EL/Pflege) sowie wir beide von der Geschäftsstelle ernannt. Das erste Treffen in diesem Rahmen findet im Frühling 2022 statt.

Kommunikation

Im letzten Jahr lösten wir das altbekannte Fortbildungsbüchlein vom gemeinsamen Programm mit den Ostschweizer Spitex-Kantonalverbänden durch eine zeitgemässere Umsetzung ab. Der neue Flyer erscheint in einem Social-Media-Layout mit auf das Nötigste reduziertem Inhalt. Damit wird die Online-Strategie gestützt: Detailinformationen und Anmeldung sowie das ganze Kursmanagement im Backend erfolgen online und automatisiert. Durch den Verkauf von Werbeflächen auf dem Flyer sowie der Plattform finanzieren sich die Kommunikationsmittel selbst.

Ein weiteres Online-Projekt ist die Überarbeitung unserer Verbandwebsite, die dieses Jahr gemeinsam mit der Spitex Chur in Angriff genommen wurde und im 2022 umgesetzt werden soll.

Das gemeinsame Imagepflegeprojekt mit den Pflegeheimen lief 2021 im dritten Jahr. Die Mitarbeiterzeitschrift «I love my Job Poscht» mit Video-Porträts von Mitarbeitenden erschien drei Mal. Zudem gab es einen zweiten Aushang der Plakatkampagne mit dem selbst entwickelten Ballon-Sujet. Von Mai bis praktisch Ende Jahr lief eine Podcast- und Video-Serie, die für viel Aufmerksamkeit und positives Feedback sorgte. Neben der Plattform www.langzeitpflege-gr.ch und dem Facebook-Auftritt wurde ein LinkedIn-Auftritt erstellt und regelmässig bewirtschaftet. Zudem wurde die Medienarbeit mit Medienmitteilungen und Publireportagen weitergeführt. Die Betriebe hatten zudem die Möglichkeit, gebrandete Giveaways zu bestellen. Sowohl die Pflegeheime Graubünden als auch die Fachkonferenz Geschäftsleitungen vom Spitex Verband haben nach einer positiven Evaluation der ersten drei Projektjahre beschlossen, das Projekt weiterzuführen.

Corona

Natürlich beschäftigte uns auch 2021 die Corona-Pandemie. Die sich immer leicht verändernde Situation führte zu regelmässigen Anpassungen in den Empfehlungen und diese warfen meist viele Fragen auf. Somit blieb Corona für uns insbesondere kommunikativ eine grosse Herausforderung, während für unsere Mitglieder insbesondere das sich veränderte Testprozedere sowie die Arbeitsausfälle der Mitarbeitenden für Aufwand sorgten. Wir blieben das ganze Jahr im kantonalen Führungsstab eingebunden und profitierten dabei vom ständigen Austausch bezüglich den aufkommenden Corona-Fragen mit dem Gesundheitsamt, der Kantonsärztin aber auch dem Bündner Spital- und Heimverband. Sehr hilfreich waren auch die immer sehr schnellen und gut aufbereiteten Informationen von Spitex Schweiz.

Wir sagen danke!

Im Herbst führten wir bei den Mitgliedern eine anonyme Online-Befragung durch. Diese hatte neben der strategischen Ausrichtung unseres Verbandes auch die Dienstleistungen unserer Geschäftsstelle im Fokus. Wir haben erfreut zur Kenntnis nehmen dürfen, dass unser Angebot sehr geschätzt wird. Das motiviert uns und spornt uns an, uns noch weiter zu verbessern und unser Angebot weiterhin auf die Bedürfnisse unserer Mitglieder auszurichten. Danke, liebe Mitglieder, für euer Vertrauen, die gute und bereichernde Zusammenarbeit.

Ebenfalls bedanken möchten wir uns bei unserer Präsidentin Barla Cahannes sowie unserem Vorstand – namentlich Roman Stäbler, Alessandro Della Vedova, Johanna Weiss und Daria Berri – für ihr Engagement und die strategische Führung unseres Verbandes. Roman Stäbler hat per September 2021 den Vorsitz der Fachkonferenz Geschäftsleitungen nach acht Jahren an Daria Berri übergeben. Herzlichen Dank, Roman, für deinen wertvollen Einsatz und die gute Zusammenarbeit.

Danken möchten wir auch Regierungsrat Peter Peyer, Departementssekretär Hans-Peter Risch, Gesundheitsamtsleiter Dr. Rudolf Leuthold und seinen Mitarbeitenden sowie der Kantonsärztin Marina Jamnicki. Ein spezieller Dank geht auch an unseren Verbandspartner BSH sowie unsere OdA G+S Graubünden für die wertvolle Zusammenarbeit in verschiedenen Themen.

Mario Evangelista und Monika Schnoz
Co-Geschäftsleitung Spitex Verband Graubünden

Chur, im März 2022

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