Bericht Geschäftsstelle
Neben den regulären Verbandsaufgaben beschäftigten uns 2018 drei Themen im Besonderen: Erstens standen Fragen rund um die Umsetzung der Bundesverwaltungsgerichtsurteile in Sachen MiGeL und zweitens die Entscheidungsfindung pro oder contra Beitritt zum MTK-Tarifvertrag in unserem Fokus. Drittens begleitete und beschäftigte uns auch in diesem Jahr der Personalmangel weiter.
MiGeL
Die Bundesverwaltungsgerichtsurteile in Sachen MiGeL lösten eine grosse Unsicherheit aus. Was darf der Versicherung noch in Rechnung gestellt werden? Wie unterscheiden wir Fach- und Selbstanwendung praxistauglich und in der Materialerfassung? Auch bei den Versicherungen hat sich noch keine einheitliche Praxis etabliert. Neben dem Vorstand und der Geschäftsstelle, haben sich auch die Fachkonferenzen FaKo GL und FaKo EL/Pflege intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt.
UV/IV/MV-Tarife
Die nationalen Verhandlungen zu einem neuen Tarif für UVG-/IV-/MV-Fälle wurden abgeschlossen. Die vereinbarten Tarife genügen jedoch nicht, um die – vom Kanton anerkannten, nach WZW-Kriterien und transparent ermittelten Kosten – zu decken. Dies obwohl gemäss den gesetzlichen Bestimmungen die Kosten von den Versicherungen voll zu übernehmen wären. In Rücksprache mit unseren Mitgliedern entschied sich der SVGR-Vorstand deshalb, den Nicht-Beitritt zu diesem Vertrag zu empfehlen. Es kann nicht sein, dass diejenigen, die gute und kostengünstige Arbeit verrichten, als Dank für die gute Arbeit auf einem Teil der Kosten sitzen bleiben. Die damit einhergehenden Probleme in Einzelfällen sind für alle Seiten schwierig und aufwändig. Noch dauern die Gespräche an und eine definitive Lösung scheint noch nicht unmittelbar greifbar zu sein. Wir bleiben auch im 2019 konsequent im Sinne unserer Mitglieder dran.
Fachpersonalmangel
Gemeinsam mit Vertretern des Kantons, einer BGS-Delegation und dem BSH liessen wir uns – organisiert durch unsere OdA G+S – Ende 2017 über den Obsan-Bericht hinsichtlich des Fachpersonalmangels informieren. Die Abklärungen seitens des Gesundheitsamtes führten zur Erkenntnis, dass wir bereits heute einen verhältnismässig hohen Anteil der Schulabgänger im Pflegeberuf ausbilden. Hier machen wir in der Branche offensichtlich einiges richtig, wenn auch noch mehr möglich ist. Hingegen wurde festgestellt, dass auch in Graubünden die Verweildauer im Beruf kurz und der Wiedereinstieg eher selten ist. Eine Optimierung dieses Zustandes könnte dem Mangel an Fachpersonal entgegenwirken. Gemeinsam mit dem BSH soll nach Vorbereitungen und Absprachen im 2018 ein gemeinsames Projekt hinsichtlich der Verbesserung der Wahrnehmung rund um die Pflegeberufe über 3 Jahre durchgeführt werden. Dieses wird ganz entscheidend auch unsere künftigen Kommunikationsbemühungen nach aussen (aber auch innen) in diese Richtung beeinflussen.
Kommunikation
Kommunikativ wurde auch 2018 auf das Ziel hingearbeitet, die NPO-Spitex in Graubünden als Marktleaderin und attraktive Arbeitgeberin zu positionieren. Massnahmen zur positiven Imagebildung waren wiederum Inserate in Printmedien, die Schaltung unseres TV-Spots sowie der Aushang von Hängekartons in Postautos auf dem ganzen Liniennetz in Graubünden in allen drei Kantonssprachen. Für die Bewerbung unserer Dienstleistungen bei Kunden wurde zudem eine neue Imagebroschüre umgesetzt, die von der Geschäftsstelle in allen Spitälern und Kliniken sowie von unseren Mitgliedern bei Kunden, und Partnern (Apotheken, Hausärzten usw.) verteilt wurden. Am diesjährigen Spitex-Tag, der unter dem Motto «Energie» stand, stellten wir die Mitarbeitenden in den Fokus. Sie erhielten alle eine gebrandete Powerbank und konnten beim Wettbewerb «Energietanken» im Sinne von Wellness und Spa gewinnen. Die Aktion war ein grosser Erfolg, knapp 40 Prozent aller Mitarbeitenden in Graubünden haben beim Wettbewerb mitgemacht.
Strategie-Besuche
Auch im 2018 haben wir die Besuche unserer Mitglieder vor Ort fortgesetzt. Ziel dabei ist zu erfahren, was unsere Mitglieder von ihrem Verband erwarten, wie sie funktionieren und wie wir sie noch besser im Rahmen unserer Aufgaben unterstützen können. Der Auslöser dafür, war eine Strategieüberprüfung durch den Vorstand, in der wir zum Schluss kamen, dass die in Gesundheitszentren integrierten Spitex-Organisationen, möglicherweise andere Anforderungen an den Spitex Verband Graubünden haben könnten. Gleichzeitig haben wir auch den Fokus auf die Vor- und Nachteile von regional integrierten Versorgungsorganisationen gelegt. Bereits im Jahresbericht 2017 sprachen wir uns für die Unterstützung der im Leitbild des Kantons zur Gesundheitsversorgung skizzierten zukünftigen flächendeckenden Organisation in Gesundheitszentren aus. Aktuell läuft gerade die Vernehmlassung zur Teilrevision des KPG, mit der die erforderlichen Leitplanken für die weitere Forcierung der Integrationsprozesse gesetzt werden sollen. Im Grundsatz unterstützen wir die Bildung von Gesundheitsplanungsregionen. Über die Regelungsdichte und die vorgeschlagenen konkreten Wege hingegen, müsste unseres Erachtens nochmals nachgedacht und nach optimaleren Lösungen gesucht werden.
Dank
Wir danken in erster Linie unseren Mitgliedern, die uns ihr Vertrauen schenken und in allen für sie unternommenen Projekten unterstützen. Ebenso danken wir der weitsichtigen strategischen Führung unseres Verbandes durch unseren Vorstand, insbesondere unserer Präsidentin Barla Cahannes. Unser Dank gehört ebenso auch unseren Partnern, namentlich der im 2018 fürs DJSG verantwortlich zeichnende Regierungsrat Dr. Christian Rathgeb, Departementssekretärin Nicola Kull, Amtsleiter Dr. Rudolf Leuthold und seinen Mitarbeitenden für die stets offenen Ohren für unsere Anliegen. Ein grosser Dank geht auch an unseren Verbandspartner BSH für die wertvolle Zusammenarbeit in verschiedenen Themen sowie unserer OdA G+S Graubünden.
Mario Evangelista und Monika Schnoz
Geschäftsstelle Spitex Verband Graubünden
Chur, im März 2019