Bericht Geschäftsstelle

Eigentlich hätte die Freude gross sein müssen! Nach bereits zu lange währender Dauer-Präsenz der unbeliebten Themen MiGeL und MTK, wurden diese auf einen Schlag praktisch von unserer Agenda gestrichen. Der Auslöser dafür war aber leider kein guter. COVID-19 drängte sich in unseren Berufs- und Privat-Alltag. Dass uns das neue Thema dermassen fordert und in einen immer noch andauernden Ausnahmezustand bringen würde, hätten wir uns nicht träumen lassen. So stand das Jahr 2020 praktisch vollumfänglich im Schatten von Corona. Das Positive dabei: MTK läuft auch ohne eigentliche Lösung, für MiGeL ist die Lösung in Ausarbeitung.

Corona

Die Corona-Pandemie war 2020 abgesehen von den fachlichen Fragen auch kommunikativ eine grosse Herausforderung. Die Informationen kamen über die verschiedensten Kanäle zu allen Tages- und Nachtzeiten. Jede Antwort rief neue Fragen hervor. Widersprüchliche oder sich schnell ändernde Aussagen waren eine grosse Challenge. Hilfreich waren aus unserer Sicht die kurzen Wege innerhalb unseres Verbandes, die regelmässigen Updates von Spitex Schweiz, die sofortige Einbindung von unserem Verband in den Kantonalen Führungsstab, aber auch die unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt, mit Spitex Schweiz, dem Bündner Spital- und Heimverband sowie der OdA G+S Graubünden. Unser herzliches Dankeschön gilt den erwähnten Partnern aber auch unseren Mitgliedern für die intensive und konstruktive Zusammenarbeit und das engagierte «am gleichen Strick ziehen» in dieser aussergewöhnlichen Situation.

MiGeL

Im Dezember 2019 hat sich der Bundesrat für eine schweizweit einheitliche Vergütung für das Pflegematerial ausgesprochen. Künftig sollen die Krankenversicherer die Finanzierung des Pflegematerials vollständig übernehmen – unabhängig davon, ob es sich um eine Fach- oder eine Selbstanwendung handelt – wie dies bereits in der Vergangenheit gelebt wurde. Für die Praxis ist dies sehr zu begrüssen. Die entsprechende Verankerung im Bundesgesetz über die Krankenversicherung (KVG) und die Details dazu gingen 2020 zwischen Nationalrat und Ständerat hin und her. Eine Umsetzung der neuen Regelung wird auf 1. Januar 2022 erwartet. Damit sollte das Irren und Wirren rund um MiGeL zu Ende sein.

MTK

Die Spitex-Organisationen in Graubünden befinden sich mit der MTK (Medizinaltarif-Kommission UVG, IV, MV) immer noch in einem vertraglosen Zustand. Die Organisationen sind sich nach wie vor einig, dass keine Leistungen zu nicht kostendeckenden Tarifen erbracht werden. Die aktuelle Handhabung für die Spitex ist das individuelle Anfragen für Kostengutsprachen. Diese Einzelfallverhandlungen sind zwar mit Aufwand verbunden, können aber überwiegend erfolgreich geführt werden.

Kommunikation

Das gemeinsame Imagepflegeprojekt mit dem BSH ging dieses Jahr in die zweite Runde. Es wurden mehrere Massnahmen konzipiert und grösstenteils – Corona liess nicht alles zu – umgesetzt. Besonders hervorzuheben ist das eigens kreierte Sujet, das bei einer Graubünden-weiten Plakatkampagne sowie für verschiedene Werbemittel und Umsetzungen eingesetzt wurde. Es stiess auf viel Beachtung und positive Resonanz. Einblick in das Projekt gibt die Plattform www.langzeitpflege-gr.ch, auf der auch die I-love-my-Job-Poscht, die Video-Porträts der Mitarbeitenden sowie die diversen Medienberichte- und Beiträge einsehbar sind. Unser herzliches Dankeschön geht an die Betriebe, die dieses Projekt nicht nur mitfinanzieren, sondern auch tatkräftig mittragen und unterstützen.

Vernehmlassungen

Auch 2020 haben wir uns bei mehreren Vernehmlassungen zu Wort gemeldet und eine Stellungnahme eingereicht. Diese waren:

  • Untervernehmlassung Kostendämpfungspaket 2
  • Untervernehmlassung Leistungserbringerregister, Höchstzahl an Ärzten, Zulassungsbestimmungen KVG

Diese und auch weitere Vernehmlassungen deuten ziemlich klar in eine Richtung, nämlich noch mehr Kontrolle, Planung und Zentralisierung sollen der Kostenentwicklung Einhalt gebieten. Die Qualität und Leistungsfähigkeit der medizinischen Versorgung sind aus unserer Sicht latent in Gefahr, wenn immer stärker einseitig die Prämienanstiege verhindert werden sollen ohne die dahinterstehenden, wertvollen Leistungen angemessen zu berücksichtigen. Es gilt hier mit sehr kritischem Blick auf solche nationalen Entwicklungen hin zu einer «Staatsmedizin», die kaum erforderliche Besonderheiten zur Sicherstellung einer medizinischen Versorgung in einem Kanton, wie dem unsrigen zulassen könnte, zu achten und sich rechtzeitig für erforderliche Ausnahmen einzustehen. In diesem Sinne fielen auch unsere Vernehmlassungen aus.

Dank

Wir bedanken uns bei unseren Mitgliedern für ihr Vertrauen, die gute und bereichernde Zusammenarbeit. Ein spezieller Dank geht an unsere Präsidentin Barla Cahannes, die zeigt, wie Ärmel hochkrempeln und mitanpacken funktioniert sowie dem SVGR- Vorstand – namentlich Roman Stäbler, Alessandro Della Vedova, Johanna Weiss, Corina Schnoz und Daria Berri – für ihr Engagement und die strategische Führung unseres Verbandes. Unser Dank gehört ebenso unseren Partnern, Regierungsrat Peter Peyer, Gesundheitsamtsleiter Dr. Rudolf Leuthold und seinen Mitarbeitenden. Ein grosser Dank geht auch an unseren Verbandspartner BSH für die wertvolle Zusammenarbeit in verschiedenen Themen sowie unserer OdA G+S Graubünden.

Mario Evangelista und Monika Schnoz
Co-Geschäftsleitung Spitex Verband Graubünden

Chur, im März 2021

Add your Content here

Donec quam felis, ultricies nec, pellentesque eu, pretium quis, sem. Nulla consequat massa quis enim. Donec pede justo, fringilla vel, aliquet nec, vulputate eget, arcu.